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KURZE DEFINITION – WAS BEDEUTET DER AUSDRUCK „PEER“

Der Begriff «Peer» stammt aus der englischen Sprache und bedeutet «Gleichgesinnter» oder «Ebenbürtiger». Peers sind Personen, die durch ähnliche Erfahrungen oder Interessen miteinander verbunden sind, insbesondere im Kontext psychischer Gesundheit.

 

Peer-Arbeit

Peer-Arbeit bezieht sich darauf, dass Menschen, die Erfahrungen mit psychischen Erschütterungen und Genesung gemacht haben, ihr reflektiertes, persönliches Erleben nutzen, um andere Betroffene zu unterstützen. Sie agieren als „Expertinnen und Experten aus Erfahrung“ und ihre Aufgaben und Rollen sind vielfältig:

• Mitarbeit in psychosozialen und psychiatrischen stationären Kliniken: Peers arbeiten in stationären Einrichtungen und bringen ihre Erfahrung ein, um andere Betroffene zu unterstützen.

• Peer-Beratung in Kliniken und ambulant: Sie bieten Beratung auf Augenhöhe an, da sie selbst ähnliche Krisen durchlebt haben.

• Dozententätigkeit: Peers halten Fachvorträge und leiten Workshops, um ihr Wissen weiterzugeben.

• Engagement in der Antistigma-Arbeit: Sie setzen sich aktiv gegen die Stigmatisierung psychischer Erkrankungen ein.

• Vertretung von Betroffenen in der Forschung und in Gremien: Peers beteiligen sich an Forschungsprojekten und Arbeitsgruppen, um die Perspektive von Betroffenen einzubringen.

 

Ausbildung und Qualifikation

Ausgebildete Peers haben ihre Erfahrungen in einer speziellen Weiterbildung reflektiert und Beratungskompetenzen erworben. Diese Ausbildung, oft unter dem Begriff „EX-IN“ (Experienced Involvement), ermöglicht es ihnen, ihre persönlichen Erlebnisse professionell einzusetzen und andere auf ihrem Weg zur Genesung und Selbstbestimmung zu begleiten. Sie arbeiten in verschiedenen Bereichen, wie z.B. in Kliniken, Tageszentren, Wohnangeboten, Beratungsstellen, und auch als selbstständige Berater.

 

Vorteile der Peer-Arbeit

• Erfahrungsaustausch auf Augenhöhe: Peers können durch ihre eigenen Erlebnisse authentisch und glaubwürdig Unterstützung bieten.

• Hoffnung und Motivation: Sie können Betroffenen Hoffnung geben und sie ermutigen, indem sie ihre eigenen Genesungsgeschichten teilen.

• Reduktion von Stigma: Durch ihre Arbeit tragen Peers dazu bei, Vorurteile und Stigmata gegenüber psychischen Erkrankungen abzubauen.

 

Tätigkeitsfelder

Peers sind in vielen verschiedenen Bereichen tätig:

• Psychosoziale und psychiatrische Einrichtungen: Mitarbeit und Beratung.

• Bildungsarbeit: Vorträge und Workshops zur Aufklärung und Weiterbildung.

• Öffentlichkeitsarbeit: Engagement in Antistigma-Kampagnen und Medienarbeit.

• Forschung und Qualitätssicherung: Beteiligung an wissenschaftlichen Studien und Projekten zur Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung.

 

Fazit

Peer-Arbeit leistet einen wichtigen Beitrag zur Unterstützung und Genesung von Menschen mit psychischen Erkrankungen. Durch die Nutzung ihrer eigenen Erfahrungen können Peers anderen Betroffenen auf einzigartige Weise helfen und zur Entstigmatisierung psychischer Erkrankungen beitragen

PEER-ARBEIT IN DER SCHWEIZ - HEUTE

n der Psychiatrie beginnt etwas zu keimen, was Hoffnung macht: Recovery-Orientierung und Peer-Arbeit. Auch in der Schweiz ist dadurch Bewegung in die psychiatrische Versorgung gekommen. Expertinnen und Experten aus Erfahrung (Peers) bringen Erfahrungswissen ein, verschaffen sich Gehör und zeigen neue Wege auf, um Betroffene auf ihrem Genesungsweg zu unterstützen und zu begleiten.
 

Peers können Betroffenen Mut und Hoffnung vermitteln, dass Genesung auch für Menschen mit einer schweren psychischen Erkrankung möglich ist. Die Peer-Arbeit wird in der Schweiz schrittweise in die Behandlung einbezogen und zunehmend anerkannt. Erfahrungswissen verändert die psychiatrische Versorgung ins Positive. Darin sind sich heute viele einig.

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